Osteopathie & Physiotherapie Norbert Evers
Manuelle Lymphdrainage
Die Lymphdrainage ist ein relativ neuer Zweig der Medizin. Sie geht zurück auf Dr. Johannes Asdonk, der sich als einer der ersten Ärzte Mitte des letzten Jahrhunderts mit dem Lymphgefäßsystem beschäftigt hat, obwohl es in seiner Gesamtheit bereits im 17. Jahrhundert beschrieben wurde. Dr. Asdonk führte die Lymphdrainage in die Medizin ein, bewieß ihre wissenschaftliche Wirksamkeit und gründete die Feldbergklinik, die erste Lymphdrainageklinik Deutschlands. Im Jahr 1974 erlangte die Lymphdrainage dann die Kassenabrechnungsfähigkeit. Leider wird die Lymphologie auch heute noch vielfach an den Universitäten stark vernachlässigt.
Unter Manueller Lymphdrainage versteht man das manuelle (mit der Hand) Abdrainieren (Ab- und Weiterleiten) von
Gewebsflüssigkeit über die Lymphgefäße.
Das Prinzip beruht auf einer bestimmten Grifftechnik von rhythmisch-kreisenden-pumpenden Bewegungen durch die flach
aufgelegten Finger bzw. Hände. Hierbei wird nur ein fein dosierter Druck auf das Gewebe ausgeübt. Die Abfolge der Griffe orientiert sich an den physiologischen Gegebenheiten des Lymphgefäßsystems und der zugrunde liegenden Krankheit.
Anwendung findet die Manuelle Lymphdrainage bei Ödemen (Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe) aller Art, z.B.:
- nach operativer Entfernung von Lymphknoten, wie z.B. bei    Krebsoperationen
- nach Unfällen
- nach Knochenbrüchen
- bei Morbus Sudeck
- bei rheumatischen Ödemen
- bei chronisch entzündlichen Ödemen, z.B. bei Sklerodermie    oder bei Strahlenschädigung